Hans-Joachim Rotzsch

deutscher Kirchenmusiker; Kantor des Thomanerchors in Leipzig 1972-1991; war auch Stadtverordneter von Leipzig für die CDU

* 25. April 1929 Leipzig

† 25. September 2013 Leipzig

Herkunft

Hans-Joachim Rotzsch wurde am 25. April 1929 in Leipzig geboren. 1940-45 besuchte R. das Musische Gymnasium in Frankfurt/M. Dann arbeitete er zunächst als Tiefbauhilfsarbeiter im Kombinat Espenhain und absolvierte anschließend eine dreijährige Lehre als Kraftfahrzeugschlosser. 1949-53 studierte R. an der Staatlichen Hochschule für Musik in Leipzig und vervollkommnete sich im Gesang bei Fritz Polster. Das A-Kirchenmusiker-Examen machte er 1953.

Wirken

Neben seiner Tätigkeit als Konzert- und Oratoriensänger (ab 1953) war R. 1953-66 Stimmbildner des Thomanerchores. Er wirkte ferner bei den "Leipziger Bachsolisten" mit. 1961 erhielt R. einen Lehrauftrag für Gesang an der Leipziger Musikhochschule, 1965 übernahm er die Leitung des Leipziger Universitätschores (bis 1973). Zum Professor wurde R. 1972 ernannt.

Im Mai 1972 folgte R. dem aus Altersgründen zurückgetretenen Erhard Mauersberger als Thomaskantor nach. Die 1212 gegründeten Thomaner sind der älteste Chor mit der bedeutendsten Musiktradition auf deutschem Boden. Sie standen bis zum Zweiten Weltkrieg unbestritten an der Spitze deutscher Chöre dieser Art. Ihnen, vor allem Thomaskantor Karl Straube (1918-39), verdankt die Bach-Renaissance nach dem Ersten Weltkrieg entscheidende Impulse. Für viele Chöre wurden sie ...